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    EXILLITERATUR: Worte für die Liebe, Worte für den Tod

    Von Lilian Pithan. Eine lyrische Form zu finden für das Sprechen über Liebe und Begehren war schon immer eine der Hauptbeschäftigungen vieler Dichterinnen und Dichter. So auch im arabischen Raum, der zwar andere Bilder und intertextuelle Verweise in seiner Lyrik transportiert, aber gleichzeitig vertraute Topoi (Liebe – Tod – Gott – Existenz) bearbeitet. In der von Khalid Al-Maaly zusammengestellten Anthologie “Die Flügel meines schweren Herzens”, die einen Überblick über die Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jh. bis heute gibt, kann man das gut nachlesen. Der Titel leitet sich aus einem Gedicht von Fadwa Tuqan (1917-2003) ab, einer der wichtigsten palästinensischen Lyrikerinnen des 20. Jh.s, die in „Pubertät“ die Zerrissenheit eines jungen Mädchens zwischen zwei Liebhabern schildert. More

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    Warum das neue Integrationsgesetz die Deutschen benachteiligt

    Von Fady Jomar. Kein Syrer hätte je gedacht, dass er eines Tages Einfluss auf politische Prozesse oder Wahlen in seinem Land haben könnte. Daher können Sie sich sicher vorstellen, welche Überraschung er empfindet, wenn seine Ankunft, seine Existenz und der geheimnisvolle Begriff „Integration“ Einfluss auf die deutsche Politik haben! Es scheint, dass Flüchtlinge und insbesondere syrische Flüchtlinge in Zusammenhang mit deutschen Wahlergebnissen stehen. Immer, wenn die Demoskopen der deutschen Bundesregierung schwindenden Rückhalt in der Bevölkerung bescheinigen, wird die Lage der Flüchtlinge automatisch beeinträchtigt. More

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    Eine Bühne für syrische Autoren

    Köln ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt. Kein Wunder also, dass es hier mittlerweile auch ein Festival für syrische Literatur gibt. Im Rahmen von „Literatur aus Syrien – Begegnungen in einer neuen Gesellschaft“ wurden Anfang April syrische und deutsche Autoren in die Alte Feuerwache eingeladen. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Archäologen und Aktivisten Jabbar Abdullah, finanziert wurde sie unter anderem von der Stadt Köln. Larissa Bender führte durch das Programm und Firas Lutfi sorgte für die Simultanübersetzung. More

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    Kultureller Respekt! Anfragen an den Zehn-Punkte-Plan von Thomas de Maizière

    Von Cornelia Seng. Unter dem Titel „Leitkultur für Deutschland – was ist das eigentlich?“ hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière einen 10-Punkte-Plan in der BILD am SONNTAG vom 30.4.2017 vorgelegt. Er wolle damit zur Diskussion einladen, schreibt er. Das ermutigt mich zu offenen Anfragen. Im Oktober 2014 wurde die Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“ gegründet als „Initiative von Christen für Flüchtlinge“. Mitglieder der beiden großen Kirchengemeinden sowie aller örtlichen Freikirchen unterstützen das Anliegen. Auch Vertreter aller im Stadtrat vertretenen Parteien außer der AfD arbeiten zum Teil sehr engagiert mit. More

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    Die letzten Dinge im Exil

    Von Maya Darwish. Weit entfernt der eigenen Heimat zu sterben, macht vielen Flüchtlingen in Deutschland so sehr Angst, dass sie nachts wachliegen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die wegen der Kriege in ihren Heimatländern auf absehbare Zeit nicht zurückkehren können. Wenn ein Angehöriger im Exil verstorben ist und sie sich um die Bestattung kümmern müssen, leiden viele Flüchtlinge unter der Langsamkeit des Bestattungsprozesses sowie unter den horrenden Kosten für eine Grabstatt. Nicht umsonst geht in Deutschland der Trend mittlerweile zu Feuerbestattungen, wie der Bundesverbands deutscher Bestatter e.V. unlängst feststellte. More

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    Syrer klagen gegen Assad-Regime

    Von Ramy Al-Asheq. Im März haben sieben syrische Geflüchtete in Deutschland Strafanzeige gegen hochrangige Geheimdienstoffiziere erstattet, die sie für Folterungen während ihrer Gefangenschaft in Syrien verantwortlich machen. Auch wenn die Beschuldigten sich nicht in Deutschland aufhalten und die Kläger keine deutschen Staatsbürger sind, erlaubt deutsches Recht es den Opfern, einen juristischen Prozess anzustreben. Außer den sieben ehemaligen Häftlingen erstatteten noch weitere Personen Strafanzeige, darunter die beiden Rechtsanwälte Anwar Al-Buny und Mazen Darwish, die selbst längere Zeit in syrischen Gefängnissen verbrachten. More

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    Eine neue Gesellschaft für die deutsch-syrische Forschung

    Von Hani Harb. Im November 2016 gründeten 15 syrische Forscher und Wissenschaftler in Frankfurt am Main die Deutsch-Syrische Forschungsgesellschaft (DSFG). Sie ist das Ergebnis einer mehrmonatigen Zusammenarbeit zahlreicher Akademikern, zu denen Naturwissenschaftler, Mediziner, Ingenieure und Geisteswissenschaftler zählen. More

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    Wir singen aus ganzer Seele gegen Tod, Krieg und Leid an

    Von Dina Abol Hosn. „Mit unserem Gesang bieten wir Tod, Flucht und Leid die Stirn, denn wo immer syrische Frauen zusammenkommen, werden Hoffnung und Freude geboren.“ Mit diesen Worten beschreibt Raja Banout den Chor des von ihr gegründeten „Kulturforums Haneen“. Dessen Ursprung geht bereits auf das Jahr 2000 zurück, als Banout – damals noch in ihrer Heimat Syrien – verschiedene Frauengruppen gründete, um gemeinsam Yoga zu machen oder an kulturellen Events teilzunehmen. More

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    EXILLITERATUR: Niroz Malek

    Von Lilian Pithan. Wie schreibt man über den Krieg? Das Grauen des täglichen Mordens in Worte zu fassen, kann ohne Übertreibung als eine Königsdisziplin der Literatur bezeichnet werden. Man mag das militärhistorisch angehen, wie es beispielsweise Leo Tolstoi in “Krieg und Frieden” tut, oder wie Franz Werfel in “Die vierzig Tage des Musa Dagh” eine individualpsychologische Analyse vor dem Tableau eines Völkermords liefern. Oder man konzentriert sich, wie die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozie Adichie in “Half of a Yellow Sun”, auf die Geschichten einiger weniger Zivilisten, die die Kriegshandlungen nicht überblicken und deren Leben sinnlos verwüstet wird. More

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    Wie ein Phönix aus der Asche

    Von Wafa Sabih. Syrische Frauen haben es noch nie gutgehabt. Im Laufe der Geschichte fegten immer wieder zerstörerische Kriege über ihr Land hinweg. Das erste, was diese Kriege zerstören, sind die Gefühle und Würde der Frauen. Sie werden kaltblütig ermordet, verletzt und missbraucht, verlieren geliebte Menschen, leiden unter Angst, entwickeln psychische Störungen, werden in die Verzweiflung getrieben. Wie kann man heute über die Lebenswirklichkeit syrischer Frauen diskutieren? Kann man überhaupt über economic empowerment sprechen, wenn gleichzeitig Frauen in Gebieten, die außerhalb der Kontrolle des Assad-Regimes liegen, der Tod durch Fassbomben droht? More

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    Sündenböcke aus Marokko

    Von Rochdi Elsaffi. In jüngster Zeit erlebten Europa und insbesondere Deutschland einen gewaltigen Zustrom von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Nordafrika. Diese Situation führte zum Kontrollverlust der zuständigen Behörden. In Deutschland war einerseits ein starker Anstieg des ehrenamtlichen Engagements zu beobachten. Gleichzeitig führte die Situation zum Erstarken von Rassismus und Xenophobie. All dies veranlasste die deutsche Regierung dazu, unbedachte politische Entscheidungen zu treffen, um die Krise zu entschärfen, die zornige Rechte zufriedenzustellen und das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. More

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    Ein Alphabet des Comicjournalismus

    Von Fady Jomar. Comicjournalismus als Disziplin ist in Deutschland relativ unbekannt. Der Deutsche Comicverein will das mit einem neuen Projekt nun ändern: Unter dem Titel „Alphabet des Ankommens“ arbeiteten 24 Zeichner und Journalisten bei einem Workshop in Hamburg an Comicreportagen über Migration nach Deutschland. Unser Kulturredakteur Fady Jomar war dabei. More

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